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Just back from Rajasthan
Als ich Deutschland am 1. März verließ, hätte ich mir nicht träumen lassen, was für eine Realität mich bei meiner Rückkehr erwartet.
Glücklicherweise war unserer Gruppe noch eine herrliche Reise mit spannenden Begegnungen und sonnigem Wetter vergönnt.
Nachts landete die Lufthansa mit meinen Gästen, die ich herzlich in Empfang nahm. Ein nicht so leichtes Unterfangen, da man für en Abholbereich ein Extraticket und den Pass braucht. Mit Überredung, Beharrlichkeit und viel Lächeln akzeptierte die Sicherheit schließlich meinen deutschen Personalausweis.
Die erste Nacht verbrachten wir im Oberoi Delhi. Das köstliche Frühstücksbuffet und der herausragenden Service versöhnte uns mit der nächtlichen Ankunft. Vormittags machten wir uns gemütlich auf den Weg nach Agra. Vor 15 Jahren brauchten wir für die Strecke mehrere Stunden, da Geisterfahrer, Fußgänger, Kamele und schlechte Straßen bereits die Fahrt zum Abenteuer machten. Jetzt gingen die 230 Kilometer über den Express Highway flugs vorbei. Karin Jenette – Martin war als Kunsthistorikerin an Bord und stimmte uns auf ihr geliebtes Indien ein.
Unser erstes Ziel war das Oberoi Amarvilas, eines der berühmtesten und schönsten Hotels Indiens. Jedes Zimmer gönnt einen unvergleichlichen Blick auf den Taj Mahal, dem berühmtesten Bauwerk Indiens.
In Indien ist ein gutes Timing der Besichtigungen wegen des Lichts und der Touristenströme besonders wichtig. So ist nachmittags die Atmosphäre im Agra Fort besonders schön und bei Sonnenaufgang im Taj Mahal. Hier machte uns aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es war frühmorgens so verhangen, dass wir dem Meisterwerk, das Großmogul Shah Jahan für seine Lieblingsfrau 1631 bauen ließ, erst später am Morgen gegenüberstanden. Als wahrer Glücksbringer zeigte sich dann doch noch die Sonne und spiegelte sich auf dem weissen Mamor.
Touristen strömen vormittags nach Fatehpur Sikri, um dann gleich weiter nach Jaipur zu fahren. Wir machen es anders. Wir genossen nach dem morgendlichen Besuch des Taj Mahals den herrlichen Pool des Hotels und machten uns nach dem Lunch auf den Weg nach Fatehpur Sikri,. So erlebten wir die rote Sandsteinstadt (UNESCO Weltkulturerbe) des Moghul Herrschers Akbar der Grosse im schönsten Licht und ohne Touristen. Abends übernachteten wir im charmanten Bagh Hotel. Im Garten war eigens, nur für uns, ein Tisch mit köstlicher Hausmannskost gedeckt.
Zwei wenig bekannte, aber besonders interessante Sehenswürdigkeiten liegen auf dem Weg nach Jaipur: einer der schönsten Stepwells (Stufenbrunnen) Indiens, aus dem 2012 schon Christian Bale als Batman geklettert ist und die Tote Stadt Bangarh. Verlassen, mystisch und reich verziert.
Am Abend erreichten wir Jaipur. Wir stiegen für die nächsten drei Nächte im herrlichen Rajvilas ab.
Vormittags und tagsüber stand das klassische Sightseeingprogramm auf dem Plan: Amber Fort inklusive Elefantenritt und das besonders eindrucksvolle Observatorium Jantar Mantar.
Dann ging es zügig zurück ins Hotel. Die aparten Damen des Hotels halfen uns unsere Saris zu binden und die Herren warfen sich in Smoking oder Dinner Jacket.
Sehr chic machten wir uns dann auf den Weg zum City Palace, um der Einladung Seiner Hoheit dem Maharadscha von Jaipur zu einer Feuerzeremonie am Vorabend des Holifestes zu folgen. Der Maharadscha von Jaipur ist jung und chic, vielleicht hat er von seiner Urgroßmutter Gayatri Devi, die als eine der schönsten und interessantesten Frauen bekannt war, einiges geerbt. Durch eine von Elefanten gesäumte Prachtstrasse – jetzt verstehen wir die Notwendigkeit für die imposanten Flächen indischer Paläste – gingen wir zum Innenhof mit dem großen Scheid der obligatorischen Strohpuppe der Dämonin Holika. Dieser wurde später entzündet und die Männer entzünden dann daran ihr eigenes Feuer. Diese beeindruckende Zeremonie läutete die Feiertage ein. Danach begaben wir uns mit den anderen Gästen des Maharadscha zu einem Champagnerempfang und dann in den festlich geschmückten Innenhof mit den berühmten Pfauenportalen. Dieser Glanz und Zauber läßtsich kaum in Worte fassen: ein schöner Artikel mit Fotos ist in der aktuellen Bunte (kurze Anmerkung: es wurden natürlich nur die Gäste abgebildet, die ihre Einwilligung gegeben hatten). Wir waren uns einig, dass der Abend sehr besonders war.
Der Höhepunkt an Holi ist das gegenseitige Bespritzen mit Farbe. Wir hatten spezielle Holi Gewänder für unsere Gäste besorgt, in denen wir nun dem zweiten Teil der Einladung folgten, der in einem kleinen Teil des Palastes stattfand. Wir stürzten uns begeistert ins pralle Leben: haben uns mit Farben beworfen, Gin Tonic getrunken, getanzt und Pizza aus stylishen Schachteln mit Wappen gegessen! Ein once in a lifetime Erlebnis.
Am nächsten Morgen reisten wir weiter nach Udaipur, der vielleicht schönsten und charmantesten Stadt Rajasthans. Der Titel der Herrscherfamilie ist hier Maharana und nicht Maharadscha. Das Mittagessen genossen wir im Sonnenschein in einem unserer absoluten Lieblingsrestaurants mit köstlichem Essen direkt am See. Anschließend opferten wir dem Gott Shiva im Jagdish Tempel, bevor wir in unserem wunderbaren Hotel Udaivilas eincheckten und ein wenig entspannten.
Als Vorsorge – obwohl die Zahl der Infizierten in Indien noch verschwindend gering war - wurden wir in unseren Hotels beim Betreten auf die Körpertemperatur getestet und mußten Fragen beantworten. Unter einer kleinen Gruppe Touristen waren Corona positive Teilnehmer gewesen, die zu dieser Maßnahme führte. Ansonsten störte unsere Reise die aufkeimende Corona Virus Thematik kaum. Nach Chinesen und Italienern sollten Deutsche, da in unserer Heimat die Zahlen beträchtlich stiegen, aber bald ein Einreiseverbot bekommen.
An unserem ersten Morgen in Udaipur besuchten wir noch ausgiebig unter Karin Jenette-Martins kurzweiliger Führung den City Palace. Auf den Spuren von James Bond aßen wir im nahegelegenen Garten zu Mittag, Schauplatz des Filmes Octopussy. Nachdem die Lage in Deutschland ernster wurde, beschlossen wir Delhi abzukürzen und einen Tag früher von Delhi nach Hause zu fliegen. Unser Büro buchte alle Flüge um. Dazu, dass diese dann gestrichen wurden, komme ich gleich.
Unser Delhi Programm für den nächsten Tag veränderte ich mittlerweile so, dass wir nach der Ankunft aus Udaipur die wichtigsten Highlights sehen konnten. Eine kleine Stadrundfahrt führte uns zum India Gate und zum imposanten Parlamentsgebäude, das die Handschrift des berühmten britischen Architekten Edwin Lutyens trägt. Die Galerie Nature Morte zeigte uns nicht nur ihre erstklassige zeitgenössische Kunst, sondern verwöhnte uns zudem mit Fingerfood. Den herrlichen Qutb Minar Komplex (UNESCO Weltkulturerbe ) aus dem 12. Jahrhundert mit seinen prachvollen Verzierungen erlebten wir in abendlicher Illumination und ohne Touristen. Die Zimmer des legendären Imperial Hotels konnten wir noch kurz zum Frischmachen beziehen und für das Farewell Dinner im berühmten Spice Route des Hotels blieb auch noch Zeit, bevor es zum Flughafen ging.
Dass alle Münchener Gäste in einer Maschine zurückfliegen konnten, verdanken wir meiner Mutter. Unser umgebuchter Flug war nachts gestrichen worden und die Lufthansa hatte unsere Gäste auf mehrere Maschinen verteilt. Morgens um 6 Uhr waren die Lufthansatelefone noch nicht überlastet und so konnte meine Mutter alle Münchener auf die letzte Frankfurt Maschine oder die Nicht Münchener auf die KLM Verbindung über Amsterdam buchen. Nach dem Motto „der Kapitän verlässt als letztes das Schiff“ hätte es am Ende nur noch den Warschau Flug am 15. März für mich gegeben, der allerdings auch storniert wurde. Beherzt sprang eine besonders liebe Freundin und Kundin zu meiner Rettung ein und -voilà – ich kam auch noch mit auf der Frankfurt Maschine.
Glücklich und heil waren wir wieder da….. alle? Nein, ein Pärchen genoß noch ein paar Tage in Narlai und Jodhpur, bevor wir sie auch wohlbehalten wieder nach München bringen konnten.
Noch einen Hinweis in eigener Sache……wir haben auch Kunden von Reisen zurückgeholt, obwohl sie diese nicht bei uns gebucht haben. Es war uns möglich, weil wir generell eine 24 Stunden Erreichbarkeit in Notfällen und damit auch am Wochenende haben. Wir stellen Kundensicherheit und -zufriedenheit über alles.
NAMASTE - ein schöner Gruß, der in diesen Tagen auch bei uns auflebt und sehr empathisch ist.